Eyetracking

Blickerfassung an der Leitwarte/ Foto: Laila Tkotz/KIT

Foto: Laila Tkotz/ KIT

Remote Eye Tracker / Foto: Laila Tkotz/ KIT
SR Research EyeLink 1000 Plus Foto: Laila Tkotz/ KIT
 Laila Tkotz/ KIT
Dikablis Professional
 Eye-Tracker Tkotz - KIT
Pupil Labs Core

Das Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (ifab) nutzt die Beobachtung menschlicher Blickbewegungen zur Ergründung sowohl grundlagen- als auch anwendungsorientierter Fragestellungen. Wann sollten ermüdungsbedingte Pausen eingelegt werden? Inwieweit unterscheiden sich verschiedene Eingabekonzepte hinsichtlich der mentalen Beanspruchung? Welche Ablenkungswirkung haben zusätzliche Informationssysteme? Welche Blickstrategie nutzen erfolgreiche Problemlöser? Für die Beantwortung dieser und anderer Fragen greift das ifab auf insgesamt drei binokulare Blickerfassungssysteme mit unterschiedlichen Einsatzgebieten zurück.

Mithilfe von zwei kopfbasierten Systemen (Dikablis Professional & Pupil Labs Core) ist die Beobachtung der Blickbewegungen in Anwendungskontexten wie der Mensch-Roboter-Interaktion und der Gestaltung von Montagearbeitsplätzen mit einer Aufnahmefrequenz zwischen 60-120 Hz möglich. Die Versuchspersonen haben einen hohen Bewegungsspielraum und werden in ihrem Verhalten nicht eingeschränkt.

Für die Untersuchung unter standardisierten Laborbedingungen steht ein Remote Eye Tracker (SR Research EyeLink 1000 Plus) zur Verfügung mit einer hohen Aufnahmerate von bis zu 2000 Hz. Auf diese Weise werden Korrelate des menschlichen Problemlöse- und Entscheidungsverhalten sowie der emotionalen Verarbeitung im Blickverhalten weiter erforscht.

Eine Studie, bei der das Blickerfassungssystem eingesetzt wurde, beschäftigte sich mit der Messung von mentaler Beanspruchung bei Überwachungstätigkeiten in Leitwarten. Untersucht wurde, welchen Einfluss verschiedene Darstellungsformen von Videomaterial auf das Blickverhalten und die Leistung in einer Haupt- und einer Nebenaufgabe haben. Anhand der gewonnenen Daten lassen sich Rückschlüsse auf die mentale Beanspruchung der überwachenden Person und ihre Informationsverarbeitungsstrategien ziehen. Die Erkenntnisse können bspw. genutzt werden, um Leitlinien für die Darstellung von Videomaterial für Überwachungstätigkeiten zu entwickeln und Anforderungen an zukünftige Assistenzsysteme abzuleiten.